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Baum der Erkenntnis

Auch Paradiesbaum (Art der Ölweide, also südlich), dessen Früchte, deren eine Adam gegessen (auf Evas Geheiß, unter Schlangenaugen). Also Früchte der Erkenntnis oder: welche stillte mir den Wissensdurst. Nach abertausend Jahren wie zuvor, wissen wir, dass es verschiedenste Früchte und deren Wirkungen also Erkenntnisse, neben den süßen manche verwurmt, andere faul, wieder andere bitter oder gar ungenießbar wenn nicht tödlich. Seit alters die Frauen, die besorgten Mütter aber, bei der Auswahl des Obstes stets behutsam und bedächtig, das ungenießbare vom genießbaren, das schlechte vom guten getrennt, mit sicherem Gefühl und begreifender Betrachtung. Man muss nicht alle Bücher gelesen haben wie man nicht alle Früchte gegessen haben könnte, siehe Übelkeit. Bei Auswahl der Erkenntnisversuche und -richtungen durchaus auf Gefühl und mütterliche Ratgeber vertrauend, das sparte Zeit zugunsten des Wesentlichen. Wer indessen nur Äpfel und nie Pfirsiche genossen, der weiß auch - vom Hörensagen abgesehen - weder von Pflaumen, noch vom Obstsalat. In der Vielheit erst zeigt sich das wahre Ganze, das Eine aber und die Einigkeit sind Früchte des Gesprächs.

(November 2002)


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"Kodak Ghosts" by Michael Chapman under (CC BY-NC-SA 3.0)