Filme
Die Leute gucken Filme, weil man darin verschwinden kann, nicht mehr sich selbst fühlen muss,
als Einsamer. Damals, als man noch im Leben verschwand. Glück ist das Verschwinden im Leben -
das hat Europa nie richtig verstanden, falsch als Arbeit, Suff und Blutrausch. Wer im Leben
verschwindet, den findet der Tod nicht, der stirbt nicht. Das ist die Botschaft der
schwarzrotgelben Völker (hört, hört!), die man ausmerzt. Aber die Idee verschwindet nicht, gottlob,
denn sie ist wahr wie das Lachen der Kinder am Strand. Das eigene Leben ändern heißt,
sein Verhältnis zu den Dingen, nicht die Dinge ändern. Es kann alles so bleiben wie es ist,
nur ich muss mich ändern. Natürlich ändert sich dann alles.
(November 2002)